Titel: Und wenn schon
Autor: Karen-Susan Fessel
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2002
Anzahl der Seiten: 160
Cover: © Oetinger
Begonnen: 29.11.2021
Beendet: 01.12..2021
Ich liebe Bücher, in denen Außenseiter die Hauptrolle spielen und so war "Und wenn schon" von Karen-Susan Fessel die perfekte Lektüre für mich, geht es in diesem Jugendbuch doch um Manfred, der in einer sehr armen Familie aufwachsen muss. Er kann sich weder neue Schuhe, noch eine Badehose für den Schwimmunterricht leisten und alle sehen in ihn nur einen Verlierer, der im Leben eh nichts erreichen wird.
Wir betrachten nun einen kurze Zeitspanne im Leben von Manfred. Einen echten Anfang und ein echtes Ende besitzt das Buch nicht, es zeichnet die Autorin einfach nur Manfreds Gedanken auf und zeigt, wie er versucht, nach außen hin stark zu bleiben.
Im Englischkurs lernt er schließlich ein Mädchen kennen, das ihn nicht verurteilt. Beim Lesen des Klappentextes hatte ich allerdings vermutet, dass Gesine hier eine größere Rolle einnehmen wird. Letztendlich symbolisiert sie hier aber wohl nur einen winzigen Hoffnungsschimmer.
Manfred habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Es hat mich echt fertig gemacht zu sehen, wie seine Familie längst aufgegeben hat und stagniert. Auf erschreckende Art und Weise hat es mich tatsächlich an meine eigene Familie erinnert und ich weiß daher, dass niemand so leicht aus solch einer festgefahrenen Situation herauskommt. So ist hier auch ungewiss, wie sich Manfred, der sich im Verlauf der Handlung immer öfter zur Wehr setzt, schließlich entwickeln wird. Wird er so kriminell wie seine Brüder? Oder gibt es eine Chance, ein besseres Leben führen zu können?
Passend fand ich hier auch die Beschreibung, wie seine Mitmenschen auf ihn reagieren. Von Ekel und Hass über geheucheltes Verständnis und Mitleid ist wirklich alles dabei. Traurig ist hier die Tatsache, dass es viele Kinder und Jugendliche wie Manfred gibt, die mittellos aufwachsen und leider nie eine echte Chance bekommen. Lesenswert ist dieses Buch auf jeden Fall, nur das fehlende Ende hat mich etwas enttäuscht. Ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit mit Manfred verbracht und erfahren, wie es mit ihm weitergeht ...
"Und wenn schon" ist die Geschichte von Manfred, der in einer mittellosen Familie aufwächst und von allen Seiten zu hören bekommt, dass er eh nichts im Leben erreichen und zwangsläufig wie seine Brüder werden wird. Doch muss das wirklich so sein? Ein wichtiges Buch, das sehr schön aufzeigt, dass wir alle die Welt ein Stückchen besser machen könnten ...
Ich vergebe 4 von 5. |
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