Freitag, 31. Dezember 2021

[Rezension] Terror - Dan Simmons

 


Titel: Terror

Autor:   Dan Simmons

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2008
Anzahl der Seiten: 992
Cover: © Heyne

Begonnen: 01.12.2021
Beendet: 06.12..2021






In Buechern Leben <unzertrennlich369@gmail.com>
11:32 (vor 8 Stunden)
an mich

Endlich durfte ich mein allererstes Buch von Dan Simmons lesen. Der Autor wird von Stephen King als großes Talent und Vorbild bezeichnet und gerade in Horrorbereich soll Simmons echt starke und sehr atmosphärische Geschichten hervorgebracht haben. "Terror" ist allerdings in erster Linie ein historischer und mit seinen fast 1000 Seiten auch ein sehr umfangreicher Roman, in dem es um den Versuch der Durchquerung der Nordwestpassage unter dem Kommando von Sir John Franklin geht. Alle Männer an Bord der beiden Schiffe namens "Terror" und "Erebus" verschwinden spurlos ...

Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Männer der Mannschaft erzählt. Wir haben hier beispielsweise Crozier, den Kapitän der "Terror" und die Tagebucheinträge des Schiffarztes Goodsir. Damit wird von Anfang an eine tolle Atmosphäre erzeugt, allerdings muss ich auch zugeben, dass ich mit dem doch etwas distanzierten und teilweise doch sehr ausufernden Schreibstil von Dan Simmons nicht so recht warm wurde. Es fehlte mir teilweise an Spannung.

Mein Interesse an diese rätselhafte Expedition würde hier allerdings schnell geweckt und das animierte mich, durchzuhalten. Es gibt einige sehr starke Momente, besonders die Andeutungen des geheimnisvollen Wesens, das im Eis lauert und das Schiff immer wieder angreift, haben mir gut gefallen. Auch die Probleme, die solch eine mehrere Jahre andauernde Schiffsreise mit sich bringt, werden gut beschrieben. Die eisige Kälte, die Krankheit Skorbut und auch die auswegslose Situation, in der die Besatzung gerät, als sie überwintern müssen, haben mir einige Schauer über den Rücken laufen lassen. Es kommt im Laufe der Handlung natürlich auch zu zahlreichen Todesfällen, allerdings muss ich sagen, dass mir hier größtenteils der persönliche Bezug fehlte.

"Terror" von Dan Simmons lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite bin ich überwatigt von dem Umfang und der Atmosphäre dieses Buches, auf der anderen Seite habe ich mich aber auch etwas durch die beinahe 1000 Seiten kämpfen müssen. Es war keine leichte Kost und leider kam bei mir keine echte Horrorstimmung auf. Ab einem gewissen Zeitpunkt, als der Kapitän schließlich die Schiffe aufgibt, verliert sich die Geschichte auch etwas. Ich möchte die Einbindung der Inuit-Kultur zwar, aber ich muss doch sagen, dass mit das Ende als nicht so recht passend vorkam. Ich denke aber, dass dieses Buch dennoch dazu anregt, eigene Mutmaßungen darüber anzustellen, was damals in der Arktis passiert sein könnte ...




Eventuell war es nicht besonders klug, als erstes Werk von Dan Simmons solch einen umfangreichen historischen Roman zu wählen. Die Atmosphäre auf den Schiffen hat mich zwar begeistern könnte, aber ich musste mich doch etwas durch die Geschichte quälen, obwohl mich die ganze rätselhafte Expedition wirklich brennend interessiert hat ... Viele Richtungen werden angeschlagen, was zu eigenen Mutmaßungen einlädt, aber leider auch dafür sorgt, dass die Geschichte wirkt, als wäre überhaupt kein roter Faden vorhanden ...
Ich vergebe 3 von 5.




4 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    schade, dass es dir nicht besser gefallen hat. Ich mochte es damals gern. Aber ich hatte auch die Hörbuchversion und kalte Themen wie die Arktis interessieren mich sehr.

    Ich glaube, dass dir "Elm Haven" von ihm besser gefällt. Das ist zwar auch ein dickes Ding, geht aber mir in die Horror-Richtung, die wir beide gerne mögen.

    Ganz liebe Grüße und ein gutes neues Jahr 2022!
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu Nicole,

      Ich glaube, mir war das Buch einfach zu lang und es hat sich für mich in zu viele Richtungen bewegt. Kürzer und Fokussierter wäre es für.mixh perfekt gewesen, seinen Schreibstil mag ich auf jeden Fall.

      Ich hoffe auch, dass ich "Elm haven" dieses Jahr finden werde, es klingt echt so, als müsste es mir einfach gefallen.

      Liebe Grüße und ich wünsche dir auch ein Jahr voller Zufriedenheit. 💙

      Liebe Grüße
      Jessi

      Löschen
  2. Hallöchen Jessi und ein Frohes Neues Jahr!

    Ich hab "Terror" auch gelesen und ich fand es ebenfalls teilweise leider sehr langatmig. Die Idee an sich hat mich fasziniert und die Einblicke, wie so eine Expedition damals gewesen sein könnte waren schon echt interessant! Gruselig was die Männer da aushalten mussten auf den Schiffen und in dieser eisigen Kälte!
    Aber an Spannung hat es mir definitiv auch gemangelt auch wenn es für mich ebenfalls Abschnitte gab, die gut waren.

    Wie Nicole schon sagt: Elm Haven ist sicher eher was für dich! Ist zwar auch ein Wälzer, aber beinhaltet zwei Geschichten. Grade die erste Geschichte fand ich mega! (erinnert ein bisschen an King) und Nicole konnte auch die 2. begeistern.

    Alles Gute für dich fürs neue Jahr! Und viel Wärme jetzt in diesen kalten Tagen! <3

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu Aleshanee :D

      Ich glaube, mir war das Buch einfach zu lang. Auf der einen Seite hat es mich echt beeindruckt (allein diese Temperaturen von bis zu -70 Grad ... uiuiui) und die Atmosphäre fand ich auch so toll, aber der Autor treibt den Leser irgendwie in zu viele unterschiedliche Richtungen. Ich weiß auch letztendlich gar nicht, was denn nun der Hauptstrang war oder ob es einfach nur darum ging, zu erklären, was mit den Männern passiert ist!

      Nach "Elm Haven" halte ich schon intensiv Ausschau. Ich bereue es etwas, das Buch früher nicht gelesen zu haben, ich hab es früher als Teenie nämlich in der uralten Version gehabt, also noch als Zweiteiler ;/ Aber leider nie gelesen ...

      Liebe Grüße
      Jessi

      Löschen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.