Mittwoch, 8. Dezember 2021

[Rezension] Die Stunde der Liebenden - Lucy Foley

 


Titel: Die Stunde der Liebenden

Autor:   Lucy Foley

Genre: Roman                           
Erscheinungsjahr: 2016
Anzahl der Seiten: 462
Cover: © Insel Verlag

Begonnen: 13.12.2021
Beendet: 16.12.2021




Lucy Foley hat mit ihren letzten beiden Thrillern absolut meinen Geschmack getroffen und so musste ich natürlich auch ihr Erstlingswerk unbedingt mitnehmen, als es mir in einem öffentlichen Bücherschrank in die Hände fiel. Ehrlich gesagt war mir gar nicht klar, dass sie zuvor Liebesromane verfasst hat.

"Die Stunde der Liebenden" ist dabei ein typischer Roman über ein "dunkles" Familiengeheimnis. Wir haben hier in der Gegenwart Kate, die gerade ihre Mutter verloren hat. Sie erbt Briefe und ein seltsames Bild, das sie schließlich zu dem berühmten Künstler Tom Stafford, der einst in eine Frau namens Alice verliebt war, führt ...

Es war für mich schon nach wenigen Seiten spürbar, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt. Lucy Foley ist irgendwie noch auf der Suche nach einem eigenen Stil, geht sämtliche Entwicklungen sehr ruhig an und schafft es auch nicht so recht, Spannung zu erzeugen. Die Charaktere sind sympathisch, aber es fehlt ihnen leider an Tiefe.

Der Vergangenheitsstrang wirkt zu Beginn sehr kurz und das Gefühl für die Zeit kam bei mir einfach nicht auf. Dafür mochte ich Kate in der Gegenwart sehr und fand ihre Nachforschungen zumindest halbwegs fesselnd. Allerdings konnte ich weder mit ihrer Liebesgeschichte, noch mit der aus der Vergangenheit etwas anfangen. Mir ging alles zu schnell und echte Emotionen waren für mich nicht greifbar. Alice wirkte auf mich sehr kalt und ich muss ehrlich sagen, dass ich bis zum Ende nicht verstanden habe, warum sie ihrem eigenem Glück so sehr im Weg stand. Auch Tom war mir zu glatt und vorallem fehlerlos, vor allem was seine Kunst angelangt, für die er irgendwie nie Blut vergießen musste ...

Die Schauplätze - besonders Korsika - fand ich toll, allerdings trösten diese nicht wirklich darüber hinweg, dass es kaum Überraschungen gibt. Alles läuft recht geradlinig und unspektakulär ab, vor allem, wenn man schon viele Romane dieser Art gelesen hat. "Die Stunde der Liebenden" ist dennoch ein ganz nettes Buch für Zwischendurch, allerdings reicht es für mich nicht an die Thriller von Lucy Foley heran ...



Lucy Foleys Debüt konnte mich leider nicht überzeugen. Die Geschichte ist einfach erzählt und erfordert kein großes Nachdenken, aber sie ist doch zu geradlinig und für meinen Geschmack eine Spur zu oberflächlich. Ihre Thriller gefallen mir viel besser ...

Ich vergebe 3 von 5.


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