Titel: Terror
Autor: Dan Simmons
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2008
Anzahl der Seiten: 992
Cover: © Heyne
Begonnen: 01.12.2021
Beendet: 06.12..2021
In Buechern Leben <unzertrennlich369@gmail.com>
11:32 (vor 8 Stunden)
an mich
Endlich durfte ich mein allererstes Buch von Dan Simmons lesen. Der Autor wird von Stephen King als großes Talent und Vorbild bezeichnet und gerade in Horrorbereich soll Simmons echt starke und sehr atmosphärische Geschichten hervorgebracht haben. "Terror" ist allerdings in erster Linie ein historischer und mit seinen fast 1000 Seiten auch ein sehr umfangreicher Roman, in dem es um den Versuch der Durchquerung der Nordwestpassage unter dem Kommando von Sir John Franklin geht. Alle Männer an Bord der beiden Schiffe namens "Terror" und "Erebus" verschwinden spurlos ...
Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Männer der Mannschaft erzählt. Wir haben hier beispielsweise Crozier, den Kapitän der "Terror" und die Tagebucheinträge des Schiffarztes Goodsir. Damit wird von Anfang an eine tolle Atmosphäre erzeugt, allerdings muss ich auch zugeben, dass ich mit dem doch etwas distanzierten und teilweise doch sehr ausufernden Schreibstil von Dan Simmons nicht so recht warm wurde. Es fehlte mir teilweise an Spannung.
Mein Interesse an diese rätselhafte Expedition würde hier allerdings schnell geweckt und das animierte mich, durchzuhalten. Es gibt einige sehr starke Momente, besonders die Andeutungen des geheimnisvollen Wesens, das im Eis lauert und das Schiff immer wieder angreift, haben mir gut gefallen. Auch die Probleme, die solch eine mehrere Jahre andauernde Schiffsreise mit sich bringt, werden gut beschrieben. Die eisige Kälte, die Krankheit Skorbut und auch die auswegslose Situation, in der die Besatzung gerät, als sie überwintern müssen, haben mir einige Schauer über den Rücken laufen lassen. Es kommt im Laufe der Handlung natürlich auch zu zahlreichen Todesfällen, allerdings muss ich sagen, dass mir hier größtenteils der persönliche Bezug fehlte.
"Terror" von Dan Simmons lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite bin ich überwatigt von dem Umfang und der Atmosphäre dieses Buches, auf der anderen Seite habe ich mich aber auch etwas durch die beinahe 1000 Seiten kämpfen müssen. Es war keine leichte Kost und leider kam bei mir keine echte Horrorstimmung auf. Ab einem gewissen Zeitpunkt, als der Kapitän schließlich die Schiffe aufgibt, verliert sich die Geschichte auch etwas. Ich möchte die Einbindung der Inuit-Kultur zwar, aber ich muss doch sagen, dass mit das Ende als nicht so recht passend vorkam. Ich denke aber, dass dieses Buch dennoch dazu anregt, eigene Mutmaßungen darüber anzustellen, was damals in der Arktis passiert sein könnte ...
Eventuell war es nicht besonders klug, als erstes Werk von Dan Simmons solch einen umfangreichen historischen Roman zu wählen. Die Atmosphäre auf den Schiffen hat mich zwar begeistern könnte, aber ich musste mich doch etwas durch die Geschichte quälen, obwohl mich die ganze rätselhafte Expedition wirklich brennend interessiert hat ... Viele Richtungen werden angeschlagen, was zu eigenen Mutmaßungen einlädt, aber leider auch dafür sorgt, dass die Geschichte wirkt, als wäre überhaupt kein roter Faden vorhanden ...
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