Freitag, 13. Juli 2018

[Leseprobe] "Impa & Way und die Namen des Bösen" - Jeidra Rainey

Heute erscheint mein nächstes Jugendbuch als Ebook und ich dachte, ich präsentiere euch direkt einmal das erste Kapitel aus Impas Sicht. Viel Spaß beim Lesen!

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Impa Krämer hasste es, zu warten. „Zeit totschlagen“, so nannten es die Leute mit einem Schmunzeln, unwissend, wie wertvoll jede einzelne verlorene Sekunde doch war. Das Leben konnte so schnell vorbei sein.
Ich schlage gerade die Zeit tot, dachte Impa. Ich trete sie mit den Füßen und spucke sie, wenn sie keuchend am Boden liegt, auch noch an. Ich könnte genauso gut einen Vorschlaghammer nehmen und mir damit den Schädel einschlagen.
Impa versuchte stets, jede einzelne Minute und jede Sekunde zu nutzen. Sich einfach abzulenken, damit ihre kostbare Lebenszeit verstrich, widerte sie an. Seit sie Jayden kannte, war sie aber genau dazu gezwungen.
Jayden war eigentlich kein schlechter Kerl. Hin und wieder konnte er ganz erträglich sein. Dann brachte er sogar den einen oder anderen halbwegs klugen Satz über die Lippen.
Sein Problem, das damit auch Impas war, bestand darin, dass er einfach kein Interesse an einer festen Freundin hatte. Kein Interesse und keine Zeit, aber das wollte er sich nicht eingestehen. Ein Kerl wie er brauchte eine Freundin an seiner Seite, eine besonders pflegeleichte.
Impa saß wieder einmal in seinem Auto und zählte die Minuten, bis er endlich aus dem Fitnessstudio kam. Ein dreißigminütiges Training musste für ihn täglich sein, ansonsten fühlte er sich nicht wohl in seiner Haut.
Zweimal war Impa mit ihm gegangen, aber Sport war so gar nichts für sie. Das monotone Training an den Geräten hatte sie gelangweilt. Hinzu kamen die stöhnenden und schwitzenden Menschen, deren gaffende Blicke sie nicht ertragen hatte. Das war nicht ihre Welt.
Sie fragte sich, warum jemand freiwillig so viel Geld bezahlte, um ein stinkendes Studio zu besuchen, während im Wald ausreichend Trainingsgeräte zur freien Nutzung zur Verfügung standen. Vielleicht war ihnen der Waldboden zu schmutzig für die teuren Sportschuhe, die ein jeder von ihnen trug oder aber es gab dort, in der Einsamkeit der Natur, einfach nicht genügend Bewunderer.
Die halbe Stunde war um. Nun würde Jayden nur noch zehn Minuten brauchen, um sich umzuziehen und fünf weitere für ein Gespräch mit seinen Freunden vor dem Eingang. Ein monotoner Ablauf.
Impa blätterte ein letztes Mal die Bücher durch, die sie im Anschluss zur Bibliothek bringen wollte. Ihre Lieblingsstellen hatte sie nun schon viel zu oft gelesen.
Hätte sie doch bloß einen eigenen Führerschein, aber dafür hatte sie weder das Geld noch das nötige Selbstvertrauen. Sie sah sich selbst durch ihre Schusseligkeit bereits als Gefahr für den Straßenverkehr. Niemand sollte ihr die Macht über ein Auto geben, konnte sie doch nicht einmal richtig Fahrradfahren.
Jayden trat mit zwei von seinen Freunden aus dem Fitnessstudio. Durch die regennasse Windschutzscheibe konnte Impa sein verzerrtes, lachendes Gesicht erkennen. Er war glücklich, frei und unbeschwert. All das würde er ablegen, sobald er das Auto betrat.
Jayden redete kurz mit seinen Kumpels und verabschiedete sich. Als er in sein Auto stieg und Impas Anwesenheit registrierte, verkrampfte sich sein kantiges Gesicht. Seine blauen Augen wurden matt und sein durchtrainierter Körper fiel auf dem Fahrersitz in sich zusammen.
Er beugte sich zu ihr, um ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu geben. „Sorry, dass es so lange gedauert hat!“
„Können wir jetzt bitte zur Bibliothek fahren?“ Impa deutete auf die Uhr auf seinem Armaturenbrett. „Sie schließt in einer Stunde!“
Impa hatte sich bereits den ganzen Tag darauf gefreut, durch die Gänge mit den teils alten und teils neuen Büchern zu schlendern, die interessantesten Werke herauszuziehen, sich vom Klappentext verzaubern und in eine andere Welt entführen zu lassen. Die Bücherei war ihr Rettungsanker, der einzige Lichtblick am Ende eines trüben Tages.
„Also …“ Jayden sah gequält aus. „Eigentlich wollte ich mich noch mit Henry und den anderen Jungs in dem neuen Pub in der Stadt treffen … Da findet eine Eröffnungsparty statt!“
„Was?“, fragte Impa. Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, angetrieben von ihrer Enttäuschung, aber auch einem Gefühl, das ihr vollkommen fremd war. „Heißt das …?“
„Hey!“ Er legte ihr eine Hand auf den Arm. Die Berührung tröstete sie nicht. Ganz im Gegenteil. Sie fühlte sich falsch an.
„Ich kann dich noch zur Bibliothek bringen“, bot Jayden ihr an und betrachtete sich im Rückspiegel. „Zurück musst du dann aber laufen!“
„Laufen?“ Impa konnte es nicht glauben. „Du weißt aber schon, wo ich wohne?“
„Oder du fragst eine Freundin, ob sie dich abholen kann“, schlug Jayden vor und fuhr sich mit den Fingern über seine gezupften Augenbrauen, um sie in Form zu bringen.
Innerlich lachte und weinte Impa. Sie hatte keine Freunde. Niemand konnte sie zu ihrer kleinen Wohnung bringen, die sich im nächsten Dorf befand. Hätte sie doch bloß ihr Fahrrad genommen …
„Du kannst auch mit zum Pub kommen!“ Jayden musste selbst über diesen dämlichen Vorschlag grinsen. „Du kannst ja im Auto warten, das machst du ja eh so gerne …“
In diesem Moment zerriss etwas in Impa. Sie nahm an, dass es ihr Geduldsfaden war. „Ist das dein Ernst?“
Jayden trennte sich von seinem Spiegelbild. „Du kannst natürlich auch mit reinkommen, aber das willst du ja wohl nicht, oder? Du findest Menschen ja eh scheiße!“
Impa drückte ihren Rucksack mit den Büchern an sich. Eine einsame Träne landete direkt auf dem Reißverschluss.
„Hey!“ Jayden seufzte. „Ich kann dich morgen direkt nach dem Training zur Bibliothek fahren!“
Nein. Impa würde es nicht noch einmal ertragen in diesem nach Putzmittel stinkenden Auto warten zu müssen. „Ich habe keine Lust mehr, meine Zeit zu verschwenden!“
„Was?“ Eine kleine Gefühlsregung erschien auf Jaydens Gesicht.
„Du … bist … pure … Zeitverschwendung“, sprach sie das aus, was sie schon lange dachte und betonte dabei jedes einzelne Wort. Es fühlte sich gut an. Befreiend.
Jayden riss die Augen auf und kniff sie dann zusammen. „Du machst mit mir Schluss?“
Erleichterung. Da lag eindeutig Erleichterung in seiner Stimme. Zum ersten Mal teilten sie ein Gefühl.
„Ich glaube, wir waren niemals ein richtiges Paar“, fasste Impa ihre „Beziehung“ zusammen. Sie hatten sich aneinandergeklammert, aus purem Eigennutz. „Ich bezweifle eh, dass du jemand anderen als dich selbst lieben kannst!“
Sie waren vor gut zwei Monaten zusammengekommen. Es hatte nie ein Date gegeben, sie waren sich nur mehrmals über den Weg gelaufen, weil Jayden in Regenthal, dem kleinen Dorf, in dem sie lebte, in einer kleinen freien Autowerkstatt eine Ausbildung machte. Irgendwann hatte er sie gefragt, ob sie nicht seine Freundin sein wollte. Es war so einfach und schnell gegangen, dass niemand von ihnen die Chance gehabt hatte, sich ernsthaft zu verlieben.
Jayden lachte auf. „Dachtest du echt, dass ich jemanden wie dich lieben könnte? Schau dich doch mal an!“
Das musste Impa nicht. Sie wusste auch selbst, wie sie aussah: groß, knochig, blass. Das lange, rötliche Haar hing leblos an ihr herab. Ihre Augen schweiften stets misstrauisch und voller Trauer umher. Die jahrelange Einsamkeit hatte sich in ihr blasses Gesicht gebrannt.
Obwohl sie nichts für Jayden empfand, trafen sie seine Worte hart und unerwartet. Weitere Tränen stahlen sich über ihr Gesicht.
„Ich habe genug Zeit verschwendet“, presste sie hervor und öffnete die Autotür.
„Ja, ich auch …“, entgegnete Jayden und grinste breit. „Ich wollte eh nie mit dir zusammen sein! Du hast mein Auto lange genug mit deinem widerlichen Kräuterzeug verpestet!“
„Gut, dass du mich daran erinnerst!“ Impa griff nach ihrem Thermobecher, in dem sich noch immer ihr heißgeliebter grüner Tee befand. Zum Glück hatte sie bis jetzt nur die Hälfte davon getrunken.
Sie öffnete den Verschluss und feuerte den noch lauwarmen Tee in sein verblüfftes Gesicht. Eine weitere Verschwendung, die ihr keinerlei Genugtuung brachte.
„Ich hoffe, du findest eine Freundin, die wirklich zu dir passt!“, rief Impa ihm zum Abschied zu. „Auch wenn dir das vermutlich zu anstrengend wäre, was?“
Jayden wollte kein Mädchen an seiner Seite, das Zeit mit ihm verbringen wollte. Nein, er wollte einfach nur kein Single sein, weil alle seine Kumpels jetzt eine Freundin hatten.
„Ich kann jede haben!“, kreischte Jayden, als hätte Impa gerade sein Ego beleidigt. Vermutlich hatte er ihr wieder einmal nicht richtig zugehört. „Jede! Aber du wirst niemals wieder jemanden wie mich abbekommen!“
„Das hoffe ich doch“, erwiderte Impa und knallte die Tür zu.
Jayden startete den Wagen und fuhr mit quietschenden Reifen davon, froh, endlich diese „Verrückte“ los zu sein.
Das war also meine erste Beziehung, dachte Impa und schaute dem silbernen Auto nach. Eine ungemeine Erleichterung erfüllte sie, vermischte sich allerdings mit einer Wut, die sie nicht kontrollieren konnte. War sie auf sich oder auf Jayden wütend? So etwas brauche ich definitiv kein zweites Mal …

Mittwoch, 11. Juli 2018

[Rezension] Liebe in Reihe 27 - Eithne Shortall

Titel: Liebe in Reihe 27
Autor:  Eithne Shortall
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 11. Juni 2018
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhaltsangabe © Diana Verlag

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag, das ich bei der Nachverlosung auf Lovelybooks dieses Buch gewinnen durfte!




"Cora hat den Glauben an die Liebe aufgegeben. Zumindest was sie selbst betrifft. Deshalb versüßt sie sich ihren Job am Check-in-Schalter des Londoner Flughafens damit, Singles hoch über den Wolken zu verkuppeln. Mithilfe der glamourösen Flugbegleiterin Nancy macht Cora die Reihe 27 zu einem Liebeslabor. Dort findet sich bei jedem Flug ein Passagier ganz unverhofft neben seinem potenziellen Traummann oder seiner Traumfrau wieder. Die Verwicklungen sind vorprogrammiert, auch mit Vielflieger Aidan, der nicht so durchschaubar ist, wie er scheint. Wird Cora selbst irgendwann wieder auf Wolke (2)7 schweben?"




Der Klappentext hat mich bei diesem Buch sehr neugierig gemacht, sodass ich froh war, das Buch bei Lovelybooks bei einer Verlosung gewonnen zu haben. Von den vielen eher negativen Meinungen wollte ich mich von dem Lesen hier nicht abhalten lassen - muss mich letztendlich aber dennoch anschließen.

Die Geschichte hat sich zu Beginn noch recht flüssig gelesen. Ich dachte, es wäre eine angenehme Lektüre für zwischendurch, doch leider ließ das Buch irgendwann enorm nach. Alles, einschließlich der Charaktere, wirkte furchtbar eintönig und lieblos beschrieben. Zwar steht Cora im Mittelpunkt des Ganzen, doch ihre sehr eintönige Geschichte wird immer wieder unterbrochen, um kurze "Liebesgeschichten" einzufügen, die bei mir aber keinerlei Emotionen erzeugen konnte.




- Cora -

Cora war für mich leider eine sehr nervige Protagonistin, bei der ich öfters die Augen verdrehen musste. Ich denke, die Autorin wollte hier, auch durch die Geschichte mit ihrer Mutter, eine aufopferungsvolle Hauptcharakterin erschaffen, doch manche sehr oberflächliche Aussagen von ihr machten sie für mich furchtbar unsympathisch.

Zudem wirkt sie viel zu aufdringlich, spioniert die Passagiere aus und entscheidet dann noch furchtbar oberflächlich, wen sie denn nun auf die beiden Plätze in Reihe 27 setzt. Von Miss Amor habe ich hier tatsächlich mehr erwartet ...

So steht Coras eigene kleine Geschichte auch im Fokus, doch diese "Liebelei" ist so trocken erzähl, dass ich mich tatsächlich gefragt habe, welche Richtung das Buch nun einschlagen wollte ... Sollte es nur um ein paar oberflächliche Liebesgeschichten gehen? Doch warum wird immer wieder Coras komplette Lebensgeschichte eingefügt? Wie genau sollte Cora auf den Leser wirken?




"Liebe in Reihe 27" war leider mal wieder ein Buch, das mich komplett enttäuscht hat. So witzig und süß der Klappentext auch klingt, so lahm war letztendlich die Geschichte, die für mich keinerlei Pepp und auch keine Emotionen besaß.

Um ehrlich zu sein hätte ich auch nicht erwartet, hier ein tiefgründiges Buch vorzufinden. Aber ich hätte mir doch eine gewisse Unterhaltung gewünscht, viele kleine magische Momente hoch in der Luft eben, in denen sich zwei Personen finden. Stattdessen gehen die Begegnungen der Menschen in den meisten Fällen nie über nichtssagenden Smalltalk hinaus ... Einige der Paare finden sich sympathisch, andere eher nicht und das war es dann auch schon ...

Außer im Titel findet man hier leider kaum Liebe ... Es gibt ein paar seltsame Nebenhandlungen, die einfach nur zur Streckung des Ganzen herhalten müssen. (So beispielsweise Coras nervige Freundin Nancy, die irgendwie noch oberflächlicher als Cora wirkt ...) Dann noch Coras ganze Lebensgeschichte, die lieblos einfach runtergeleiert wird. Für mich war das Buch teilweise wirklich schwer zu lesen!

Eine echte Botschaft besitzt das Buch auch nicht, es ist einfach super frustrierend, teilweise sogar recht melancholisch. Durch die oberflächliche Betrachtungsweise und die fehlende Tiefe hat es mich beim Lesen furchtbar wütend gemacht ...

Das Ende ist dann genauso lieblos wie das restliche Buch. Und wozu habe ich mich bis zum Ende gequält? Damit irgendwie noch ein "Happy End" zurechtgebogen wird, das null zur restlichen Story passt. Sorry, aber für mich war "Liebe in Reihe 27" leider pure Zeitverschwendung, ein Buch, das sich so positiv und süß anhört, dann aber nur für Frust sorgt. Echt schade!




"Liebe in Reihe 27" von Eithne Shortall war für mich ein sehr frustrierendes Buch, das mich, statt zu unterhalten, in ein tiefes, finsteres Loch voller Melancholie gezogen hat. Alles wirkt sehr
oberflächlich, hölzern und furchtbar lieblos. Definitiv kein sommerlicher Wohlfühlroman ...

Montag, 9. Juli 2018

[Rezension] Eine zweite Chance - Karin Alvtegen

Titel: Eine zweite Chance
Autor:  Karin Alvtegen
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 15. April 2013
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhaltsangabe © btb




"Wie fähig sind wir, unser Verhalten und unsere Denkweise zu ändern? Und sind wir auch bereit für diese Veränderungen? Die fünfundvierzigjährige Helena erfüllte sich einen alten Traum, als sie aus Stockholm nach Norrland zog, um ein kleines Hotel zu eröffnen. Doch nun liegt alles in Scherben. Ihr Mann hat sie verlassen und sie alleine mit dem Hotel, einer verlorenen Existenz und einer unglücklichen Tochter zurückgelassen. Anders Strandberg könnte sein Leben genießen. Der Verkauf seiner Firma hat ihm finanzielle Unabhängigkeit geschenkt, doch je mehr Geld er verdient, desto bedeutungsloser erscheint ihm sein Leben. Das Schicksal führt in ganz in den Norden Schwedens, wo er in ein kleines Hotel eincheckt – Helenas Hotel …"




Nachdem ich nun schon vier Thriller der Autorin gelesen habe, kam ich natürlich auch nicht drumherum, ihren Roman zu lesen. Wie Karin Alvtegen in einem Interview am Ende des Buches schildert, wollte sie nach all ihren düsteren Geschichten auch einmal etwas Hoffnungsvolles schreiben.

Karin Alvtegen hat sich ja in der letzten Zeit zu einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen entwickelt. Besonders mochte ich hier ihren sehr düsteren und kritischen Stil, der natürlich in diesem Buch (leider) nicht vorhanden ist. Stattdessen ist "Eine zweite Chance" eine Ode an das Leben mit ganz leisen Untertonen.

So recht fesselnd konnte mich dieser Schreibstil, und da muss ich an dieser Stelle leider ehrlich bleiben, nicht. Er war mir an vielen Stellen zu ausschweifend und nichtssagend. Das kritische hat mir hier gefehlt, auch wenn immer mal wieder gesellschaftliche Themen angeschnitten wurde. Hierbei war das Problem: Sie wurden tatsächlich nur angeschnitten!




- Helena -

Über die frischverlassene Helena kann ich an dieser Stelle recht wenig sagen. Sie war mir weder sympathisch, noch unsympathisch, aber sie symbolisiert wohl hier einfach eine stinknormale Frau, die ihr Leben wieder in den Griff bekommen muss.

Sie hat eine Tochter, die ganz eigene Probleme besitzt und nun ein Hotel am Hals, das sie maßlos überfordert. So recht warm wurde ich mit dieser 45-Jährigen Frau nicht, ich denke, hier war auch der Altersunterschied schlichtweg zu groß. Ich konnte mich nicht in sie hineinfühlen.

- Anders -

Mit Anders erging es mir leider ähnlich. Nach einem "Unfall" versucht er, wieder mit seinem Leben klarzukommen, endlich einen Sinn zu finden. Wie das Schicksal es so will, landet er direkt im Hotel von Helena und es scheint, dass beide eine zweite Chance verdienen ...

- Verner -

Ihn muss ich an dieser Stelle ebenfalls nennen, denn er war der einzige Charakter, den ich hier wirklich komplett in mein Herz schließen konnte. Das lag wahrscheinlich daran, dass er fernab der Menschheit lebt und ständig Vorurteilen ausgesetzt ist. Er möchte friedlich leben, sieht sich aber immer wieder mit der Oberflächlichkeit der Leute im Ort konfrontiert.

Verner ist aber kein verbitterter Mensch, nein, ganz im Gegenteil. Er ist im Reinen mit sich, macht das, was ihm Spaß macht und das, ohne seinen Platz in der Gesellschaft zu haben. Verner war hier wirklich ein bewundernswerter Charakter!




So sehr ich mich auch auf ein weiteres Werk von Karin Alvtegen gefreut habe, so enttäuscht war ich leider am Ende, als ich feststellen muss, dass dieser Roman natürlich nicht mit ihren Thriller/Psychothrillern vergleichbar ist. Dennoch hätte ich mir hier eine gewisse Tiefe gewünscht, beziehungsweise auch die gewohnte Nähe zu den Charakteren.

Die beiden Protagonisten, die hier im Verlauf der Handlung aufeinander treffen, blieben mir leider sehr fremd. Vielleicht lag es hier daran, dass sie schon über 40 sind und an einem ganz anderen Punkt ihres Lebens standen als ich. Ich konnte mit den beiden leider kaum mitfühlen.

Einzig und allein die Nebencharaktere fand ich interessant, sei es jetzt der Einsiedler Verner, die Tochter von Helena oder auch ihre beste Freundin, die ihren Frust hier gerne an ihren Mitmenschen auslässt und für mich zu 100% die Gesellschaft darstellte. Meiner Meinung nach steckte in den Nebencharakteren mehr Leidenschaft als in den Protagonisten.

Durch die sehr ausschweifende Beschreibung von Helena und Anders kam ich nie so richtig in der Geschichte an. Teilweise fand ich ganze Kapitel leider sehr langweilig, so langweilig, dass dieses Buch für mich leider sehr schwer zu lesen war. Es gab zwar einige sehr interessante Ansätze und Kritiken, doch die wurden meiner Meinung nach nicht ganz zu Ende gedacht. Klar, in erster Linie soll es ein lockerleichter Roman sein, doch dazu fehlte mir hier auch einfach das Fesselnde.

Ob ich mit dem Ende zufrieden war, kann ich hier nicht genau sagen. Irgendwann war das Buch vorbei, aber es hatte irgendwie keinen Nachklang für mich. Echt schade, aber ich denke, dass ich Karin Alvegen doch eher für ihre tiefgründigen und düsteren Psychothriller schätze ...




Der erste und einzige Roman der schwedischen Autorin, die mich sonst mit ihren Psychothrillern in den Bann gezogen hat, konnte mich leider nicht überzeugen. Für mich war "Eine zweite Chance" viel zu ruhig, zu ausschweifend und viel zu langsam erzählt. Es gab einige gute Ansätze, interessante Nebencharaktere, aber leider nicht den Nachklang, den ich von ihren Büchern gewohnt bin ...

Samstag, 7. Juli 2018

[Buchvorstellung] Mein nächstes Jugendbuch "Impa & Way und die Namen des Bösen"

Hallo ihr Lieben,

wieder einmal ist es so weit, mein nächstes Jugendbuch steht in den Startlöchern und deswegen möchte ich euch an dieser Stelle "Impa & Way" vorstellen, meinen ersten paranormalen Jugendroman.

Da ich schon lange großer Fan von "Supernatural" bin, hatte es mir in den Fingern gejuckt, einmal etwas in dieser Richtung zu schreiben. "Impa & Way" entstanden hier sehr spontan! Impa ist mal wieder nicht die typische Protagonistin, sie ist recht verloren und hat ihren Weg noch nicht gefunden. Way hingegen kennt seinen Platz in dieser Welt: Er jagt das Böse, das sich längst unter uns geschlichen hat. Doch Way verabscheut nicht nur Geister, Dämonen und andere Kreaturen, nein, er hasst auch die Menschheit, die sich selbst ins Unglück stürzt. Für was genau kämpft er hier also?

Mir hat das Schreiben an "Impa & Way" großen Spaß gemacht. Ich habe direkt nach dem Beenden des ersten Teils auch mit dem zweiten angefangen, da ich meine beiden Protagonisten noch nicht gehen lassen konnte. Ich liebe die Welt des Paranormalen und ich habe noch viele Ideen für weitere Abenteuer mit "Impa & Way" im Kopf.

Nun aber dürfen sie sich erst einmal einen mächtigen Dämonen stellen, der das kleine Städtchen Finsterhain ganz schön auf den Kopf stellt. Wird Way es auch dieses Mal allein schaffen, das Böse in die Schranken zu weisen? Oder benötigt er die Hilfe von Impa, die scheinbar mehr mit dem Übernatürlichen verbindet, als sie anfangs vermutet?

Ich freue mich über jeden Leser, der mit Impa & Way zusammen ab dem 13.07 gegen das Böse kämpfen will und bedanke mich schon einmal herzlich für eure Unterstützung!

Eure Jeidra Rainey



Donnerstag, 5. Juli 2018

[Rezension] Wenn die Sterne Schleier tragen (Cecilia) - Anna Nigra

Titel: Wenn die Sterne Schleier tragen
Autor:  Anna Nigra
Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 5. Juli 2018
Anzahl der Seiten: 399
Cover und Inhaltsangabe © A Tree & A Valley

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!




"Einen Fremden heiraten? Cecilia kann nicht glauben, was ihr Vater da von ihr verlangt! Sie ist erst 18, und ihr zukünftiger Ehemann der Kronprinz von Europa!
Doch der König will unbedingt Cecilia als Frau seines Sohnes. Ein Nein würde er nicht dulden.
Nur widerwillig reist Cecilia mit ihrer Familie in den Königspalast, um ihren Zukünftigen kennenzulernen. Zu ihrer großen Erleichterung ist der 21-jährige Prinz Noran aber nicht nur gutaussehend, sondern auch charmant und liebevoll. Doch auch sein temperamentvoller Bruder Elias reizt Cecilia mit seiner provokanten Art. Und als wären zwei attraktive Männer, eine eifersüchtige Schwester und ein ungeduldiger König nicht schon genug, scheint im Palast eine unglaubliche Intrige gesponnen zu werden …"




Geschichten über ein Königreich, in denen auch noch eine zukünftige Prinzessin im Fokus steht, finde ich sehr interessant. "Wenn die Sterne Schleier tragen" hat mich hier besonders durch das wundervolle Cover angesprochen. Es ist das Debüt einer deutschen Autorin und dieses Erstlingswerk kann sich hier wirklich sehen lassen!

Schon nach wenigen Seiten war ich komplett in der Geschichte gefangen. Es ist eine supersüße und lockerleichte Geschichte für Jugendliche und junge Erwachsene, in der es nicht nur um Liebe geht. sondern auch um Intrigen und Manipulationen.

Ich muss sagen, dass ich aufgrund des Covers und auch des Titels von einer Fantasystory ausgegangen bin. Zwar hat der Leser das Gefühl, dass hinter Cecilia mehr steckt, ja, dass sie sich erst einmal finden muss, doch die Geschichte bleibt durchgängig realistisch!




- Cecilia -

Cecilia empfand ich als eine sehr angenehme Protagonistin, die ich gleich zu Beginn in mein Herz schließen konnte. Sie ist ein normales Mädchen, das hier Eigeninitiative zeigt und sich nicht blind zur Königin machen lassen will. Sie möchte ihren Noran, den Prinzen, erst einmal kennenlernen, doch natürlich ist da immer der Druck, dass sie ihn heiraten MUSS!

Doch muss sie das wirklich? Will sie wirklich Königin werden? Warum gerade sie? Ich mochte Cecilia sehr, auch wenn ich mir vielleicht an einigen Stellen gewünscht hätte, dass sie noch tiefgründiger beschrieben worden wäre. Ein klein wenig gingen mir ihre Gedanken bezüglich der Brüder, die sie irgendwie beide "sexy" und "attraktiv" fand, auf die Nerven. Aber das Buch soll hier an dieser Stelle auch nicht besonders in die Tiefe gehen. Es ist in erster Linie eine jugendliche und lockerleichte Geschichte!

- Noran -

Noran, der zukünftige König, ist sehr besonnen, wirkt dabei teilweise aber auch etwas steif. Er hat sich seinem Schicksal gefügt und sich augenscheinlich auch in Cecilia verliebt. Schnell wird hier aber klar, dass er auch so seine Geheimnisse hat. Geheimnisse, die ihn für mich nicht unbedingt sympathisch gemacht haben ... Ich muss hier wohl gestehen, dass ich beim Lesen eher Team Elias war.

- Elias -

Elias war von den beiden Prinzen von Anfang an mein Favorit. Er ist ein kleiner Rebell, der immer genau das ausspricht, was er denkt. Zudem ist er sehr frech, aber ich mochte seinen Humor, auch wenn er an einigen Stellen doch recht verletzend war. Aber was sich liebt, das neckt sich, nicht wahr?

Irgendwie fand ich Elias von Anfang an interessanter als seinen Bruder. Vielleicht auch, weil ich meinte, zwischen ihm und Cecilia mehr zu spüren. Also eindeutig: Ich bin Team Elias!




"Wenn die Sterne Schleier tragen" hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Welches Mädchen möchte nicht selbst auch eine Prinzessin sein? Ich könnte mir selbst zwar etwas besseres vorstellen, als das doch sehr geordnete und vorbestimmte Leben an einem Königshof, aber hin und wieder lese ich gerne einmal solche "Prinzessinnen"-Geschichten. Ich war überrascht, dass dieses Buch mich doch so verzaubern konnte.

Von Anfang ist klar, dass hinter der arrangierten Heirat zwischen Cecilia, einem sehr einfachen Mädchen und dem Kronprinzen Noran mehr stecken muss. Angeblich hatte Cecilias Vater den König einst das Leben gerettet und deswegen soll nun Cecilia die Königin von Europa werden. Aber ist das wirklich der Grund? Was steckt hinter dem seltsamen Verhalten ihres Vaters? Und der Eile des Königs, die Hochzeit so schnell es eben geht über die Bühne zu bringen?

Schnell entdeckt der Leser noch andere Intrigen am Königshof. Ist Elias etwa ein Frauenheld? Und was hat es mit den Gästen aus Indasien auf sich? Und wieso ist die Königin so kalt und unnahbar? Fragen über Fragen, die mich das Buch förmlich verschlingen ließen. Leider, und das hat mich ein wenig enttäuscht, wird am Ende praktisch ALLES offengelassen.

Natürlich spielt auch die Liebesgeschichte eine Zentrale Rolle. Wir sind hautnah dabei, wie Cecilia mit ihrer Familie im Palast ankommt und dort auf die beiden Prinzen trifft. Zwischen Tennismatchs, Reitversuchen und Klaviermusik muss sie sich verlieben und es ist klar, dass hier eine Art Dreiecksbeziehung entsteht, auch wenn sich Cecilia selbst ihrer Gefühle gar nicht so bewusst zu sein scheint!

Ich habe das Buch förmlich inhaliert. Es gibt einige spannende Elemente, viele Emotionen und natürlich auch ein großes Finale, das auf jeden Fall Lust auf den zweiten Teil macht. Zwar blieb mir die Hintergrundgeschichte des Landes etwas blass, weswegen ich die angespannte Beziehung zwischen Europa und Amerika nicht so recht verstehen konnte, aber ich hoffe mal, dass die Autorin hier im zweiten Teil noch etwas in die Tiefe geht. Ich freue mich bereits auf den Folgeband und hoffe, dass hier endlich auch einmal ein paar Fragen beantwortet werden!




Mich konnte dieser royale Debütroman auf jeden Fall in den Bann ziehen. Zwar wurden einige Details nicht bis zum Ende ausgearbeitet und es bleiben praktisch alle Fragen offen, aber dennoch war ich begeistern von der Geschichte rund um Cecilia, Elias und Noran. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!

Dienstag, 3. Juli 2018

[Monatsrückblick] Mein Lesemonat Juni 2018

Der erste sommerliche Monat dieses Jahres ist nun um und neben der Fertigstellung meines nächsten Buches und einem tollen Urlaub gab es für mich auch im Juni wieder einige tolle Bücher zu entdecken. Neben vielen tollen Geschichten habe ich auch zwei Buchverfilmungen gesehen: Zum den alten Hitchcook-Film zu "Zwei Fremde im Zug", der mich leider nicht so recht überzeugen konnte, zum anderen "Love, Simon", den ich von der Botschaft wirklich wundervoll fand!

Beim Lesen habe ich versucht, auch ein wenig sommerliche Stimmung hineinzubringen. Das ist mir mal mehr und mal weniger gut gelungen ... Ich mag in erster Linie wohl doch eher düstere Bücher, ganz gleich in welcher Jahreszeit wir uns befinden! Zum Glück waren in diesem Genre einige echte Highlights in diesem Monat dabei! Insgesamt war damit der Juni auch bisher der stärkste Monat!

Im Juni habe ich 10 Bücher Bücher geschafft.

Thriller/Krimi

Schatten - Karin Alvtegen (5+ von 5)
The Wife between us - Greer Hendricks, Sarah Pekkanen (5+ von 5)
Zwei Fremde im Zug - Patricia Highsmith (5 von 5)
Der Kreidemann - C. J. Tudor (5 von 5)
Meiner Mutter Haus - Jane Rogers (4 von 5)

Roman

Sternensommerküsse - Sandra Pulletz (5 von 5)
Sommerhaus zum Glück - Anne Sanders (4 von 5)
Ohne ein einziges Wort - Rosie Walsh (3 von 5)

Jugendbuch

Letztendlich sind wir dem Universum egal - David Levithan (5+ von 5)
Lockwood & Co. - Die raunende Maske (Band 3) - Jonathan Stroud (5 von 5)

Cover © Sandra Pulletz



Mein liebster weiblicher Charakter war in diesem Monat auf jeden Fall Nelly aus "Sternensommerküsse" von Sandra Pulletz. Ich mochte ihre chaotische und sehr tollpatschige Art mit der ich mich vollkommen identifizieren konnte. Nellys Leidenschaft fürs Tanzen fand ich zudem auch wundervoll, genau wie ihre Liebesgeschichte, die mich total berührt hat!


Cover © FJB

A aus "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan hat mich in diesem Monat besonders berührt. Jeden Tag wacht er im Körper eines anderen Menschen auf. Er sammelt zwar Erfahrungen, die aber niemals seine eigenen sind. Irgendwann beschließt er, dass er gerne ein eigenes Leben hätte, doch ist das überhaupt möglich, wenn sich seine Hülle von Tag zu Tag ändert?


Cover © Knaur



Meinen spannendsten Buchmoment hatte ich in diesem Monat mit "Schatten" von Karin Alvtegen. Hier geht es um einen Literaturnobelpreisträger, der ein schmutziges Geheimnis hat. Für mich war dieses Buch ein kleines Meisterwerk!


Cover © FJB



In diesem Monat musste ich tatsächlich mal wieder bei einem Buch weinen, nämlich bei "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan. Es ist eine tolle Geschichte über die Vielfalt der Menschen, über die verschiedensten Leben, die alle gleich viel wert sind. Das Buch hat mich mal wieder daran erinnert, wie wenig Akzeptanz es doch in unserer Gesellschaft immer noch gibt ... Und das hat mich besonders traurig gemacht!

Cover © Diogenes



Die originellste Buchidee war für mich in diesem Monat die Idee des perfekten Mordes in "Zwei Fremde im Zug"von Patricia Highsmith. Natürlich verläuft der Plan hier recht einseitig und es gibt so einige schockierende Überraschung. Brilliant fand ich hier das Thema der Manipulation und die Frage, ob wirklich jeder Mensch zu einem Mord fähig ist.

Und wie sah euer Lesemonat Juni aus? Habt ihr euch auch an ein paar sommerlichen Büchern versucht?





Sonntag, 1. Juli 2018

[Rezension] The Wife between us - Greer Hendricks, Sarah Pekkanen

Titel: The Wife between us
Autor:  Greer Hendricks, Sarah Pekkanen
Genre: Thriller, Psychothriller
Erscheinungsdatum: 15. Mai 2018
Anzahl der Seiten: 448
Cover und Inhaltsangabe © Rowohlt



"Vanessa: Das perfekte Leben, das war einmal. Seit der Scheidung von Richard ist sie ein Wrack. Nur ein Gedanke hält sie aufrecht: seine Hochzeit mit der anderen zu verhindern.
Nellie schwebt im siebten Himmel: Ausgerechnet sie, die alles andere als ein aufregendes Leben führt, hat sich der attraktive, charismatische Richard ausgesucht. Alles wäre perfekt, gäbe es da nicht Dinge, die aus dem neuen Heim verschwinden. Und diese Frau, die sie beobachtet.
Emma: «Ich weiß, du wirst mir nicht glauben, aber du musst die Wahrheit über Richard erfahren.» So beginnt der Brief, den sie eines Tages erhält. Emma ist skeptisch, jeder weiß, dass Nellie von Richard besessen ist. Und wohin das führen könnte …"




"The Wife between us" wurde mir empfohlen, da es wirklich einige krasse Wendungen haben soll. Schon der tiefgründige Schreibstil der beiden Autorinnen hat mich sofort in den Bann gezogen, vor allem, da sie Stilmittel einsetzen, die den Leser verwirren. So bauen sie hier erst einmal eine Geschichte auf, um sie dann, am Ende des ersten Teils, komplett zum Einsturz zu bringen.

Dieses Buch war wieder einmal ein Psychothriller nach meinem Geschmack. Die beiden Autorinnen haben sich super ergänzt und eine sehr überraschende Geschichte erschaffen, in der tatsächlich nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint!




Leider kann ich an dieser Stelle die Charaktere nicht genauer beschreiben, denn nach dem ersten Drittel gibt es eine solch krasse Wendung, dass ich hier einfach nicht weiß, wie ich das spoilerfrei wiedergeben kann.

Auf jeden Fall erzählen die Autorinnen im ersten Abschnitt die Geschichte eines Mannes, seiner Exfrau und seiner neuen Freundin. Dabei wird besonders auf die aufkeimende Beziehung der neuen Freundin, aber auch auf die Vergangenheit der aktuellen eingegangen. Ich hatte irgendwann wirklich ein Bild aller Personen - doch dann haben die Autorinnen mich tatsächlich geschockt, denn nach dem ersten Teil muss der Leser noch einmal komplett umdenken.

Toll ist hier vor allem, dass der Leser lange Zeit nicht ahnt, wer denn hier nun "böse" und wer "gut" ist. So muss für mich ein genialer Psychothriller sein!




"The Wife between us" beginnt wie ein typischer Psychothriller. Wir haben hier eine Frau, die ihren Mann hinterhertrauert und sich selbst die Schuld für das Aus der Beziehung gibt und dann haben wir da noch Richard, der einfach nur glücklich werden möchte - mit einer neuen Frau.

In welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, war mir lange Zeit unklar. Nach der ersten Hälfte kam dann auf jeden Fall ein riesiger Schock, denn hier hatten mich die Autorinnen tatsächlich aufs Glatteis geführt. Auf diese erste Wendung wäre ich so niemals gekommen!

Lange Zeit wusste ich natürlich nicht, wem ich vertrauen soll. Gefühlt im Zentrum des Ganzen steht Richard. Ihn zu durchschauen fiel mir auch sehr schwer. Er wirkte wie ein liebender Ehemann, wären da nicht ein paar kleine Momente, die mich irgendwie zum Nachdenken gebracht haben. Dann ist da noch die Exfrau und natürlich die neue Frau. Alle Charaktere empfand ich als sehr tiefgründig beschrieben.

"The Wife between us" war für mich im Psychothriller-Bereich eine echtes Highlight! Das Buch beginnt recht typisch, doch verwandelt sich dann in einen echten Schocker. Ich lese ja viel in diesem Genre, aber mit diesen Wendungen und Überraschungen hätte ich wirklich nicht gerechnet. Besonders nach dem ersten Abschnitt, aber auch am Ende, war ich unfassbar sprachlos. Toll, wie die Autorinnen es geschafft haben, den Leser hinters Licht zu führen und auch wie sie eine Fassade aufbauen konnten, die nach und nach Risse bekommt!




"The Wife between us" hat mich geschockt, mit diesen Wendungen und Plot-Twists hätte ich niemals gerechnet. Für mich der perfekte Psychothriller, bitte mehr davon!