Freitag, 7. Januar 2022

[Rezension] Haus der Schatten (Die Hudson Saga 1) - V.C. Andrews

 


Titel: Haus der Schatten

Autor:   V.C. Andrews

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2002
Anzahl der Seiten: 493
Cover: © RM Buch + Medien

Begonnen: 14.12.2021
Beendet: 17.12..2021




V.C. Andrews war für mich im letzten Jahr eine große Entdeckung, auch wenn ich leider feststellen musste, dass sie nur einen Bruchteil ihrer Bücher selbst geschrieben hat. Nach ihrem recht frühen Tod wurde ihr Name zu einer Marke und ein Ghostwriter hat weitere Bücher in "ihrem Stil" verfasst. Das erzeugt natürlich erst einmal ein seltsames Gefühl, ich wollte aber dennoch einmal ein Buch dieses Ghostwriters ausprobieren.

Der erste Teil der Hudson-Saga dreht sich um Rain, die einer armen Familie aufwächst und wegen ihrer Hautfarbe und Herkunft schon oft diskriminiert wird. Ihr Vater ist ein arbeitsloser Trinker, der nichts auf die Reihe bekommt und die Familie mal wieder verlässt. Nun wachsen ihnen die Probleme über den Kopf. Es geht nicht nur ums Geld, sondern auch noch um eine Gang, die Rain und ihre Schwester Beni belästigt. Als es zu einer großen Tragödie kommt, platzt ihre Mutter mit einer schrecklichen Wahrheit heraus: Rain ist gar nicht ihre leibliche Tochter und gehört eigentlich in eine reiche Familie, die aber nichts von ihr wissen will ... In diese gerät sie nun und muss herausfinden, wer sie wirklich sein will ...

Ein wenig erinnert "Haus der Schatten" an das Aschenputtelmärchen. Rain ist hierbei allerdings von Anfang an eine sehr starke und selbstbewusste Person, die gelebt hat, sich durchzubeißen. Ich konnte sie sehr schnell ins Herz schließen und habe mit ihr gelitten, als sie so einige Schicksalsschläge einstecken musste. In der ersten Hälfte geht es hierbei erst einmal nur um die Familie, in der sie aufgewachsen ist und später dann um ihre "echte" Familie, in der sie allerdings keinen Platz zu haben scheint. Es hat mir gefallen, dass sie sich trotzdem durchsetzt und ihrer doch sehr sturen Großmutter, bei der sie schließlich landet, beweist, was wirklich in ihr steckt. 

Es gibt auch in dieser Geschichte einige Schockmomente und natürlich jede Menge Leid. Vieles ist hier doch nur Schein bei den Hudsons und es ist wirklich traurig zu sehen, wie die einzelnen Familienmitglieder nur an dem eigenem Vorteil interessiert sind. Schön fand ich aber, wie Rain sich mit ihrer Großmutter anfreundet und ihr sogar zeigt, wie echter Zusammenhalt aussieht.

Ich muss allerdings sagen, dass sich das Buch ganz anders als "Blumen der Nacht" liest. Teilweise hatte ich sogar eher das Gefühl einen Jugendroman über eine Heranwachsende zu lesen, die sich selbst finden will. Wirklich düster oder psychisch belastend war das Buch für mich nur über relativ kurze Strecken, das Positive überwiegt hier tatsächlich. Dennoch war die Geschichte für mich sehr intensiv und der Sog und die Charakterzeichnungen erinnern tatsächlich sehr stark an V.C. Andrews. Ich hoffe aber, dass ich diese Reihe im nächsten Jahr fortsetzen kann.



Mich hat "Haus der Schatten" wirklich überrascht und in den Bann gezogen, obwohl dieses Buch sich definitiv anders als die "echten" Werke der Autorin liest. Rain ist ein toller Charakter, der hier einige Schicksalsschläge durchleben und viele Hindernisse überwinden muss. Die Geschichte zeigt sehr schön, dass echter Zusammenhalt keine Verwandtschaft als Grundlage braucht ... 

Ich vergebe 5 von 5.







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