Montag, 3. Januar 2022

[Rezension] Die Eleganz des Igels - Muriel Barbery

 


Titel: Die Eleganz des Igels

Autor:   Muriel Barbery

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2016
Anzahl der Seiten: 372
Cover: © dtv

Begonnen: 06.12.2021
Beendet: 09.12..2021




Renée ist 54 Jahre alt und Concierge in einem herrschaftlichen Stadthaus. Sie mimt nach außen hin eine ungebildete Frau, um sich ihrem Stand angemessen zu verhalten. In Wahrheit ist sie allerdings sehr intelligent und an Literatur interessiert. Die zwölfjährige Paloma wohnt ebenfalls in diesem Haus und auch sie will, dass niemand erkennt, wie intelligent sie ist. Sie hat erkannt, wie vorhersehbar und verlogen das Leben ist und will an ihrem dreizehnten Geburtstag Selbstmord begehen ...

"Die Eleganz des Igels" beschäftigt sich mit der Kluft zwischen den Armen und Reichen, die in der heutigen Zeit eigentlich gar nicht mehr so groß sein sollte. Dennoch ist da Renée mit ihrem sehr scharfen Verstand und ihren doch sehr eingestaubten Ansichten. Sie verurteilt alle Reichen und merkt gar nicht, dass sie damit nur sich selbst schadet, wird es für sie doch zunehmend schwer, ihre eigentlich unnötigen Rolle als ungebildete Angestellte aufrechtzuerhalten. Erst als der Japaner Kakuro Ozu in das Haus zieht, ändert sich ihr Denken.

"Die Eleganz des Igels" ist ein sehr philosophischer Roman, in dem sowohl Renée als auch Paloma ihre doch sehr düsteren und mitunter auch vernichtenden Ansichten über das Leben und die Menschen mitteilen. Die Geschichte verströmt dabei eine gewisse Arroganz, die ich als etwas unangenehm empfand. Ich habe mich beim Lesen gefragt, ob intellektuelle Menschen es wirklich nötig haben, alles zu verurteilen ...

Aufgelockert wird die Geschichte zwar durch einen doch sehr passenden Humor und einige sehr amüsante Momente, aber mit Renées Ansichten kam ich bis zum Ende leider nicht klar. Paloma hingegen, die bis zu ihrem Tod tiefgründige Gedanken sammeln will, empfand ich hier als sehr faszinierenden Charakter, der allerdings etwas kurz kommt. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie im Mittelpunkt des Ganzes gestanden hätte und es noch mehr um den Austausch der beiden und damit auch das "voneinander Lernen" gegangen wäre ...



"Die Eleganz des Igels" ist keine einfache Lektüre, handelt es sich hierbei doch um einen sehr philosophischen Roman, auf dem man sich einlassen muss, um die beiden Charaktere zu verstehen ... Der Humor ist passend, doch leider verströmt die Geschichte eine gewisse Arroganz ...

Ich vergebe 3 von 5.


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